Der - Bini _ Verzeihst du uns?

Der - Bini, 61 J., w., Deutschland

Ich:  Verzeihst du uns es jemals, wie wir mit dir umgegangen sind und wie wir noch mit dir umgehen? 

Erde: Verzeihen ist es nicht, worum es geht. Eure Verletzungen tun mir weh – überall spüre ich die Wunden und die Einschnitte. Ich weiß allerdings, dass ich wieder gesunden werde. Ich werde nicht dieselbe sein, aber ich werde es schaffen. Hier geht es nicht um verzeihen. So wie im Leben auch. 

Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen – genau hinzuschauen, was ihr da macht. 

Euch bewusst zu werden, wieso ihr das macht, was ihr macht. Und wenn Euch das bewusst ist, Verantwortung zu übernehmen. 

Und das heißt – konkret etwas verändern. Egal was es ist. 

Etwas konkret zu tun, das mich nicht mehr verletzt. Das mir nicht mehr weh tu. 

Ich: Hm … ja, konkrete Veränderungen und Verantwortung übernehmen. Das heißt, wirklich etwas zu verändern. Etwas weniger machen, etwas gar nicht mehr machen – liebgewonnene Gewohnheiten loslassen. Ich weiß das ja eigentlich alles – und doch schaffe ich es nicht wirklich Verhaltensweisen zu ändern – z.B. in den Urlaub zu fliegen, weniger zu konsumieren. Einiges mach ich schon konkret wie z.B. Wasser sparen, Energie sparen. Und es langt nicht. Ich füge dir immer noch Verletzungen zu – stimmts? 

Erde: Ja  das stimmt. Es sind so viele kleine Nadelstiche – es tut mir wirklich weh. Ich schaffe das – nur ihr begreift nicht, dass ihr es nicht unbedingt schaffen werdet. 

Ihr haltet so an euren Verhaltensweisen und Bedürfnissen fest – bis es zu einem großen Kollaps kommt und alles aus der Ordnung fliegt. Ich weiß gar nicht mehr, was ich euch noch als Warnzeichen schicken soll – die Hitze, die Sturmfluten, die Gewitter. Ich bin darüber auch traurig. Traurig für mich – und für Euch. 

Ich: Ja – das spüre ich. Ich spüre auch Traurigkeit für dich – und für mich. Und doch bin ich immer noch in mir gefangen – und doch übernehme ich nicht wirklich Verantwortung. Hm …ich will dir ja nicht weh tun – und doch tue ich es. Ich lass diesen Gedanken erst mal sacken. Danke, dass du so offen mit mir warst. Ich spüre nach, über das, was du gesagt hast. Danke. 

Erde: Danke dir. Ich hab mich sehr gefreut, dass du das Gespräch mit mir gesucht hast. 

Ich freu mich, dass du mir zugehört hast. 

Schau einfach, was jetzt mir dir passiert. Machs gut!